Es war einmal...
...ein Elternabend. Mir sitzt Herr L., der Vater von L.L., einer Mitschülerin von Sonia, gegenüber, von dem ich schon Schlimmes gehört hatte: Ein stadtbekannte Hundehasser, Anwalt seines Zeichens und immer gerne bereit, Hundebesitzer bei diversen Hundeverordnungsverstößen anzuzeigen.
Herr L. plaudert mit mir (weiß er, dass ich einen Hund habe?), erzählt mir Anekdoten von seinem Vetter in Neuseeland (er kann es nicht wissen), lästert über das unintelligente, asoziale Pack (er weiß es bestimmt nicht...).
Sonia wird zu L.'s Geburtstag eingeladen! L. kommt zu Besuch, mehrmals! Nach anfänglichen hysterischen Anfällen gewöhnt sich L. an unseren Kampfhund und am Ende streichelt sie in sogar. Ich bin sicher, sie bringt Hundehaare mit nach Hause. *grins*
Eine erneute schulische Veranstaltung, Herr L. wie immer nett und aufgeschlossen. Vielleicht hat er ja doch nichts gegen Hundebesitzer und alles ist nur ein Gerücht. Ich beschließe, mein Vorurteil über Bord zu werfen und ihn wie einen normalen Menschen zu behandeln.
Heute morgen: Gassigehen bei schönsten Sommerwetter, es ist einfach nur herrlich. Mein liebes Hundi geht brav an der Leine, als ich in die Wohnsiedlung einbiege. Aaah, Herr L. steigt gerade in sein Auto. "Guten Morgen!", sag ich freundlich und lupfe meine Sonnenbrille, damit er mich erkennt. Er starrt mich an, kein Ton. Ich schaue freundlich zurück. Er starrt weiter, mit zusammengeniffenen Augen, es kommt mir vor wie mehrere Minuten.
"Herr L., wir kennen uns doch! Ich bin die Mama von Sonia, L.'s Freundin." *grins*
"Ach SIE sind das??? Ich wußte nicht, dass Sie einen Hund haben. ICH HASSE HUNDEBESITZER!!!!" *wütend anstarr*
"Ihre Tochter mag meinen Hund. Warum sind Sie denn so wütend auf mich?" *provozier*
"Sehen Sie zu, daß der Hund nicht auf mein Grundstück kommt, sonst zeige ich Sie an." Steigt ins Auto und fährt weg.
Und die Moral von der Geschicht: Armer Mensch.




